Ein Blick zurück: Die faszinierende Entwicklung des Bibliothekswesens in Staßfurt
Artikel aus dem Generalanzeiger vom 11. Februar 2012
Ende Februar trafen sich die Mitglieder des Staßfurter Geschichtsvereins in den Räumen der Stadt und Regionalbibliothek in Staßfurt Nord. Die Leiterin der Einrichtung gab zunächst einen geschichtlichen Überblick zur Entwicklung des Bibliothekswesens in Staßfurt und der Umgebung, beginnend von der Gründung der ersten Lesehalle im Hause neben der alten Kreissparkasse, gegenüber der alten Adlerapotheke, bis in die heutige Zeit.
Im vergangenen Jahrhundert
Im Laufe der letzten Hundert Jahre hatte das Bücherei und Bibliothekswesen teils gravierende Umwandlungen und Veränderungen erfuhren müssen. So wurden nach 1933 auch im Staßfurter Raum Schriften und Bücher von Schriftstellern vernichtet. die nicht ins politische System des Dritten Resches passten. Nach Kriegsende 1945 hielten es die Siegermächte ebenso und verbannten alle nationalsozialistisch angehauchten Werke aus den Bibliotheken. Selbiges wiederholte sich, wenn auch in etwas abgeschwächter Form nach dem Ende der DDR.
So ist es heute auch und gerade für die Geschichtsforschung manchmal schwierig, authentisches Material aus der jeweiligen Zeit zu finden und zu sichten. Trotz allem umfasst der heutige Bestand der Stadt- und Regionalbibliothek einen sehr großen Bestand an Büchern, Zeitschriften, CDs und DVDs. Geschichtsvereinsmitglied Horst Jürgens regte danach an die aus dem Staßfurter Rauen stammenden Autoren und Schriftsteller, er schätzte sie zahlenmäßig auf ca. 25, zu erfassen und deren Werke zu erfassen.
Stand der Vereinsarbeit
Vorteilhaft wäre es, wenn dies durch eine geschulte Fachkraft erfolgen könnte. Im anschließenden internen Teil der Vereinssitzung informierte der Vereinsvorsitzende Heinz-Jürgen Czerwienski über den aktuellen Stand der Vereinsarbeit. So hielt er einen Vortrag über die Vereinsarbeit bei den Rotariern. Die Homepage wird weiter sehr gut angenommen und über diesen Weg gab es bereits vielfache Anfragen zur Geschichtsforschung.
Selbst aus Kanada und Mexiko, kamen konkrete Anfragen, die schon bearbeitet wurde. Für den noch zu gründenden Förderverein zum Erhalt der Stadtmauer hat Heinz-Jürgen Czerwienski dem Initiator des Projektes, Dirk Schulter, bereits Unterstützung gegeben und weitere zugesagt.
Der Termin für die diesjährige Frühjahrradtour steht auch fest. Sie findet am 12. Mai 2012 statt und führt zum Schloss nach Plötzkau. Die genauen Daten werden zeitnah in der Presse bekannt gegeben und sind auf der Vereinshomepage schon abrufbar.
Als weiteren kritischen Punkt müssen die Vereinsmitglieder wiederholt feststellen, dass es in Fragen der Neuunterbringung des Stadtarchivs noch immer keine Lösung seitens der Stadt gibt. Eine nunmehr zügige Entscheidung dazu wäre zwingend nötig! Das begrüßt auch das Team der Bibliothek, da die dortigen Lagermöglichkeiten längst ausgeschöpft sind!
An den anwesenden Museumsleiter Michael Scholl wurden vom Verein zwei Bücher übergeben, die Vereinsmitglied Jörg Schmidt geschrieben und veröffentlicht hat. Das erste Buch heißt „Schneidlingen einst und heute – der Bau des Eselstretrades“. Das andere „Schneidlingen einst und heute – St.Sixti im Visier“. Bedanken möchte sich der Verein an dieser Stelle ganz herzlich bei Frau Spitzenberg für den gelungenen Nachmittag mit den detaillierten Ausführungen und die freundliche Bewirtung.