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Staßfurt – Altstadt

Das zentrale Gebiet von Staßfurt liegt mittig des Südlichen Bodeufers und ist von ehemals anhaltinischem Gebiet umgeben. In der Mitte des Ortes entwickelte sich ein typisches Zentrum mit St.Johannis Kirche, Rathaus, Schule und Marktplatz.Dieses Gebiet war von einer mittelalterlichen Stadtmauer umgeben, einem sorgsam geplanten System von Doppelmauern, Späh-und Wachtürmen, Wallgraben sowie Rondellen. Diese sind heute zum Teil noch sehr gut erhalten und zählen zu den Sehenswürdigkeiten von Staßfurt. Die St.Johanniskirche hat ihre eigene Geschichte. Zunächst entstand um 1430 im Rahmen des Stadtbefestigungsausbaus ein Wehrturm mit Späh- und Wachfunktion. Knapp 40 Jahre später wurde die eigentliche Kirche an den Turm angebaut, ein damals übliches Verfahren.Der 60 Meter hohe Turm war etwa 500 Jahre das Wahrzeichen der Stadt, zuletzt als Schiefer Turm von Staßfurt bekannt, mit einer Neigung von 4,65 m ausser Lot. Er wurde deshalb aus Sicherheitsbedenken 1964/65 eingerüstet und abgerissen. Seit etwa 1905 verschwanden rund um das Turmgebiet etwa 800 Häuser oder Gebäude, alles den Erdsenkungen durch den Kalibergbau ab 1852 geschuldet. Die Innenstadt war latentes Senkungsgebiet. Auch Rathaus und Schule verschwanden für immer. Damalige und heutige Fotos zeigen den gravierenden Unterschied. Das alte Siedehaus verschwand ebenso. Im Rahmen der internationalen Bauausstellung IBA 2010 wurde die Freifläche um den ehemaligen Turm neu gestaltet, unter anderem mit einem kleinen Stadtsee. In der Altstadt spielt sich heute das gesellschaftliche und politische Leben ab. Eine Reihe von Geschäften und Dienstleistungseinrichtungen, Gebäude der Stadtverwaltung, das Salzlandtheater, Stadt-und Bergbaumuseum sowie Märkte und Plätze für Kulturveranstaltungen finden sich heute hier. Man hat seitens der Stadt versucht aus den Fehlern vorheriger Generationen das Beste zu machen. Das alte Stadtzentrum mit seinen mittelalterlichen Häusern, Plätzen und Gassen wird es so aber nie mehr geben. Nur alte Fotos erinnern heute noch daran.

 

Quelle: "Straßen und Plätze erzählen Geschichte", Herausgeber: Staßfurter Geschichtsverein e.V.

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