Stadt- und Ortsteile von Staßfurt
Staßfurt, die Stadt an der Bode, liegt zentral im Land Sachsen-Anhalt etwa 40 km südlich der Landeshauptstadt Magdeburg. Sie verfügt heute über eine gut ausgebaute Infrastruktur. Der Ort wurde 806 erstmals urkundlich erwähnt, als Karl der Große eine Heeresversammlung nach „Staßfurt“ einberief.
1180 erhielt Staßfurt das Stadtrecht. Die sehr gute Lage am Bodeübergang und die hier befindlichen Solequellen bildeten eine hervorragende Grundlage für einen aufblühenden Salinenbetrieb, der den Ort reich und bekannt machte. Nach dem 30-jährigen Krieg und dem Rückgang des Salinenbetriebes wurden 1852 die weltweit ersten Salzschächte abgeteuft.
Beim Teufen der Schächte stieß man als Abbaunebenprodukt auf sogenannte Bittersalze, denen man zunächst keine Beachtung schenkte und sie auf Halden entsorgte. Bald jedoch wurden gerade diese Salze für die landwirtschaftliche Nutzung so bedeutend, daß aus dem „Nebenprodukt“ schließlich das Hauptprodukt der Förderung wurde, die Kalisalze.
Großen Anteil an deren Entdeckung und Nutzung hatte der damals hier wirkende Chemiker Dr. Adolf Frank, in Zusammenarbeit mit Justus von Liebig. An beide erinnern heute unter anderem nach ihnen benannte Straßen der Stadt. Mit dem Kalibergbau entwickelten sich chemische Betriebe und der Schwermaschinenbau. Die Einwohnerzahl verzehnfachte sich in kürzester Zeit, wodurch neue Wohnungen und Straßen entstanden.
Anfang des 20. Jahrhunderts stagnierte diese Entwicklung
Starke Wassereinbrüche in den Schächten zwangen zur Aufgabe der Schachtanlagen, Erdabsenkungen führten zu Abbrüchen von Wohnhäusern und Einrichtungen. Damit entstanden große Probleme für die Entwicklung der Stadt und der Betriebe. Staßfurt blieb jedoch mit neuen Industriezweigen weiter eine Industriestadt. Das Fernsehgerätewerk, der Chemieanlagenbau, das Kaliwerk Neu Staßfurt und das Sodawerk waren in den Jahren 1950 bis 1990 die größten Arbeitgeber.
Staßfurter Stadtbild
In jüngerer Zeit prägt das Stadtbild besonders ein aktiver Mittelstand. Viele attraktive Einzelgeschäfte und Einkaufszentren machen Staßfurt zu einem beliebten Einkaufsziel des näheren Umlandes. Ein Verwaltungs- und Kongresszentrum, viele Sport- und Freizeitanlagen, das Salzlandtheater, das einmalige Strandsolbad oder der besonders aktive Wohnungsbau gehören zu den weiteren positiven Seiten der Stadt. Durch die Eingemeindungen der Nachbargemeinden Löderburg (mit Athensleben, Lust, Neu Staßfurt, Rothenförde), Hohenerxleben, Rathmannsdorf, Neundorf und Förderstedt (mit Atzendorf, Brumby, Glöthe, Löbnitz, Üllnitz) hat sich die Gesamtfläche der Stadt mehr als verdoppelt.