Radwanderung führt die geschichtsinteressierten Bodestädter nach Plötzkau, Bernburg und Neugattersleben
Artikel aus der Volksstimme vom 18. Mai 2012
Von Jens-Jörg Schingale
Die traditionelle Radtour in den Frühling Staßfurter Geschichtsvereins fand wieder großen Zuspruch. die 11. Tour hatte Achim Weinke, Hobbyforscher der anhaltinischen Geschichte unserer Region akribisch vorbereitet.
Die Strecke führte von Leopoldshall über Hohenerxleben und Bullenstedt zum Schloss nach Plötzkau. Die vor etwa 900 Jahren auf einem Felsvorsprung von den „Edlen von Kakelingen“ errichtete Burg war im Mittelalter von Welfen und Askaniern hart umkämpft. Das Schloss wurde von 1566 bis 1573 im Renaissance-Stil umgebaut, aber besonders im Untergeschoss sind heute noch romanische und gotische Bauteile erkennbar. Als kleinstes Fürstentum Deutschlands erlebte „Anhalt-Plötzkau“ um 1600 seine Blütezeit. Es sind jetzt Ausstellungen wie „7000 Jahre Landwirtschaft“ und die Kreuzzüge in einem Diorama zu sehen. Das Schloss beherbergt eine Kinderkemenate und Ausgrabungsfunde.
Rückweg über Neugattersleben
Dann ging es weiter zum Schloss Bernburg, welches auch als Krone Anhalts bezeichnet wird. Nach kräftiger Stärkung wurde der Rückweg über Neugattersleben angetreten. Das dortige Schloss war von 1573 bis 1945 im Besitz der Familie Alvensleben, die auch den Schlosspark anlegen ließ. Den nutzten jetzt die Radler aus, den seit der Abfahrt in Plötzkau hatten sie mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Da bot der Park nun guten Schutz.
So kamen alle Teilnehmer, auch die ältesten Margot Frost mit 85 Jahren und Werner Moser mit 78, zwar etwas erschöpft, aber wohlbehalten und ohne Pannen wieder in Staßfurt an.