Die Mitglieder des Geschichtsvereins stehen vor dem zuletzt in Staßfurt gefahrenen historischen Straßenbahnwagen TW 20.
Artikel aus dem Generalanzeiger vom 9. Oktober 2016
Die Mitglieder des Staßfurter Geschichtsvereins widmen sich vielen unterschiedlichen Themen zur Bewahrung und Publizierung der Stadtgeschichte. Dazu zählen die Herausgabe von Büchern und Presseartikeln, das Sammeln und archivieren von Fotos und Textbeiträgen, die Unterstützung der Museums und Archivarbeit genauso wie Aufgaben der Denkmalpflege. Voller Stolz blicken sie auf den gelungenen Rücktransport und die Sanierung des zuletzt in Staßfurt gefahrenen Straßenbahnwagens TW 20.
Zum Tag des offenen Denkmals wurde an dem TW 20 gemeinsam mit der Urania und den Stadtwerken ein interessanter Tag gestaltet. Foto und Textmaterial zum Straßenbahnbetrieb in Staßfurt, dazu Führungen und Vorträge brachten die Heimatgeschichte dem Besucher wieder in Erinnerung. Diese Möglichkeit nutzten viele interessierte Bürger und brachten alte Dokumente zur Straßenbahn mit. Es gab einige Vorschläge, weitere Bürger in dieses Vorhaben einzubeziehen.
„Es haben so viele Staßfurter eigene Erlebnisse mit der Straßenbahn gehabt, man sollte diese erfassen und eventuell als kleine Broschüre heraus geben“, so die Löderburgerin Erika Steinhoff. Die Vereinsmitglieder wollten an diesem Tag aber auch auf die Schäden an dem alten LOWA Straßenbahntriebwagen TW 20 aufmerksam machen. Die dringend notwendigen Arbeiten kosten einiges und so warb der Verein gleichzeitig um Spenden.
Doch nicht nur die Straßenbahn steht im Mittelpunkt der Aufgaben der Denkmalpflege. So brachte der ehemalige Geschäftsführer des Initiativkreises, Siegfried Wiertschok, Unterlagen mit, die im Rahmen der Sanierung der Stadtmauer in den Jahren von 1990 bis 2000 entstanden sind. In diesem. Zeitraum waren viele ABM-Kräfte besonders im Bereich der Lehrter Straße, des Benneckeschen Hofes und des Postringes mit den Arbeiten an der historischen Stadtbefestigung beschäftigt. Die Wehrtürme erhielten alle eine Dacheindeckung, an deren Enden eine goldene Spitze angebracht wurde.
Das Rondell und der daneben stehende viereckige Turm bekamen einen begehbaren Deckenbereich. Schon entwickelt sich eine neue Idee, denn der viereckige dreißig Meter hohe Turm wäre ein hervorragender Aussichtsturm mit Blick von oben auf die Stadt. Um diesen zu besteigen, müsste im Turm eine Treppe mit achtzig Stufen errichtet werden. Aber dazu fehlen die Mittel. Die Mitglieder des Geschichtsvereins werden nicht ruhen und alle Kraft dafür einsetzen, um die Vorhaben umzusetzen.