Geschichtsverein will Triebwagen instandsetzen lassen
Artikel aus dem Generalanzeiger vom 26. Februar 2017
Dem Staßfurter Geschichtsverein bereiten die Schäden an der historischen Straßenbahn TW 20, die im Eingangsbereich der Stadtwerke steht, große Sorgen. Es gibt Schäden am Dach und der Karosse. Die Fenstergummis sind undicht, so dass Feuchtigkeit ins Innere kommt. Die Fenstergummis sind eine Spezialanfertigung und es gibt kaum Hersteller. Dennoch gelang es dem Vereinsmitglied Volker Schulz, eine Firma ausfindig zu machen.
Verein auf Sponsorensuche
Die Arbeiten dieser Firma, aber auch der Fachfirma für das Dach kosten Geld, das der Verein nicht hat und nun auf Sponsorensuche geht. Vor wenigen Wochen überreichte der Rotary-Club Staßfurt eine Geldspende und hat damit wieder einmal sein außerordentlich großes Mitwirken am gesellschaftlichen Leben der Stadt bewiesen. Die Mitglieder bedanken sich herzlich dafür.
Geschichtliches über die Staßfurter Straßenbahn
Der Straßenbahnbetrieb wurde am 10. April 1900 in Staßfurt aufgenommen. Der Personennahverkehr war für die Industriestadt Staßfurt ein wesentlicher Fortschritt. Bis 1957 gehörte die „Chlorodontschaukel“, so genannt wegen ihrer Werbung, zum Stadtbild. Das Depot befand sich auf dem Gelände der jetzigen Stadtwerke. 1954 wurde der Wagenpark der Staßfurter Straßenbahn durch einen neuen Triebwagen, den TW 20 vom Typ ET 54 aus dem VEB Waggonbau Gotha erweitert. Nach der Einstellung des Straßenbahnbetriebes im. Jahr 1957 hatte der Triebwagen eine bewegte Geschichte.
Leider konnten bisher von den Vereinsmitgliedern nur begrenzte Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden. So können die verschlissenen Fenstergummis nur mit fachmännischer Unterstützung gewechselt werden. Auch die Schäden in der Karosserie können nur von Fachfirmen beseitigt werden. Die finanzielle Belastung des Vereins, der nur aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht, ist nicht zu stemmen. Der Zahn der Zeit würde das „gute Stück“ nach und nach arg beschädigen. Die Reparaturen sind dringend nötig und daher ist der Verein auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Der Einbau der Fenstergummis würde etwa 3.000 Euro kosten, weitere 3.000 Euro sind für die Reparatur der Karosserie nötig.
Der Verein kann 2.500 Euro einsetzen, für die Differenz hofft er nun auf die Unterstützung von Staßfurter Betrieben und Einrichtungen. Jeder Betrag hilft weiter. Die Mitglieder des Geschichtsvereins bedanken sich bereits im Vorfeld bei allen Spendenwilligen und hoffen, so einen Beitrag zur Erhaltung des geschichtsträchtigen Triebwagens in der Bodestadt zu leisten.
