Geschichtsverein bilanziert das Jahr 2017 und blickt auf seine Aufgaben voraus
Artikel aus der Volksstimme vom 7. Februar 2018
Von Daniel Wrüske
Die Staßfurter Historie ist reich. Die Mitglieder des Geschichtsvereins haben sich ihr seit 13 Jahren im Besonderen verschrieben. Jetzt stellten die Ehrenamtlichen ihre Pläne für 2018 vor.
Die Mitglieder des Staßfurter Geschichtsvereins resümieren das vergangene Jahr als erfolgreich. „Unser Verein hat im gesellschaftlichen Leben unserer Stadt einen festen Platz“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Rico Schäfer während der Jahresversammlung. Die Arbeit der ehrenamtlichen Historiker finde in der Bevölkerung viel Resonanz. Eine breite Öffentlichkeit werde durch Vorträge bei der Urania, Ausstellungen, durch die Zusammenarbeit mit der Volksstimme, durch die eigene Internetseite und aufgrund eigener Initiativen erreicht (grüner Kasten).
Historie lebendig halten
In den 13 Jahren seit der Gründung haben sich die Ehrenamtlichen vielen Themen gewidmet, das Aufgabenspektrum sei so immer mehr erweitert worden und heute sehr vielfältig. „Viele Vereinsmitglieder betreiben individuelle Geschichtsforschung und einige publizieren ihre Ergebnisse auch“, so Rico Schäfer. Er nennt Jörg Schmidt, Michael Beyer, Oliver Rimasch, Günter Hartwig, Horst Jürgens und Gerhard Schnock. Hinzu kämen große Vereinsprojekte, die kraft- und zeitaufwendig seien. 2017 spielte dabei der Sanierungsstart des historischen Straßenbahnwagens TW 20 eine gewichtige Rolle (Volksstimme berichtete).
Zukünftige Projekte des Vereins
Für das laufende Jahr haben sich die Hobbyhistoriker viel vorgenommen. Sie wollen als aktive Unterstützer und Berater bei unterschiedlichen Projekten zur Verfügung stehen. Rico Schäfer berichtet, dass manche Themen nicht neu sind und kritisiert in seinen Ausführungen, dass es oft zu wenig Bewegung gebe, um Dinge anzuschieben und voranzubringen. Er nannte als Beispiele die Archivarbeit in der Stadt samt Aufbewahrung und Sicherung der Dokumente, den Ausbau der Museumsräume mit Blick auf die Stadtgeschichte nach 1945 oder die Öffnung des Turms neben dem Rondell als Aussichtsturm (Die Volksstimme wird dazu in gesonderten Beiträgen berichten).
Intern will der Verein weiter an Reparatur und Zugänglichkeit der Straßenbahn. arbeiten. Zudem sollen die Themenbereiche Sportgeschichte und Geschichte der Jugendarbeit nachhaltig aufgearbeitet werden. Kontinuierlich laufen die Arbeiten zur Pflege und zum Erhalt von Kriegsgräbern und Ruhestätten von Staßfurter Persönlichkeiten weiter, berichtet Rico Schäfer und lässt nicht unerwähnt, dass der Verein „Integration, Beschäftigung und Soziales“ Eisleben sowie das Jobcenter das unterstützen. Außerdem werden Rico Schäfer und Oliver Rimasch als Mitglieder die Arbeit des neuen Museumsbeirates begleiten.
Verein engagiert sich um Historie lebendig halten
Staßfurts Oberbürgermeister Sven Wagner würdigt den Geschichtsverein. „Die Mitglieder engagieren sich für die Stadt, für das Bewusstsein um ihre Vergangenheit und ihre Entwicklung.“ Mit großer persönlichem Einsatzbereitschaft, Fleiß, Zeit, Muße und auch Geld würden sie der Historie nachspüren und auch ganz praktisch ihre Zeugnisse für die Nachwelt erhalten.
Der Stadtchef appelliert an den Vorstand mit Vereinschef Heinz-Jürgen Czerwienski, Rico Schäfer und Uwe Kersten sowie alle Mitglieder, die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Museum, mit der Stadt und dem Museumsbeirat auch bei auftretenden Meinungsunterschieden in den Vordergrund zu stellen. Er spielt damit auf die Kritik des Geschichtsvereins an den Sonderausstellungen und ihre Themen im Museum an. „Ich denke, es geht nur gemeinsam. Damit erzielen wir die größtmögliche Ausstrahlung für die Stadt, die stolz auf ihre Geschichte sein kann“, sagt der Oberbürgermeister. Auch Heinz-Jürgen Czerwienski sieht das so. „Es soll keine Spannungen geben. Wir wollen unser Wissen und die Ergebnisse unserer Arbeit im Sinne unserer Stadt zusammenführen und von den Erfahrungen gegenseitig profitieren.“
Höhepunkte aus dem Vereinsjahr 2017
Beginn der Reparaturarbeiten an der historischen Straßenbahn. Der Vorstand organisierte Sponsorenmittel. Dach und Karosse konnten mithilfe eines Malerbetriebs instandgesetzt werden. Aufgabe für 2018 bleibt, spezielle Gummis zu finden, um die Fenster abdichten zu können. Volker Schulz und Heinz-Jürgen Czerwienski arbeiten daran. Hedi Meyer und andere boten mehrfach Führungen am Wagen TW 20 an, so beim Stadtwerkejubiläum. Es gab einen Volksstimme-Beitrag zu „60 Jahre Stilllegung der Straßenbahn“ von Rico Schäfer.
- Zum Tag des Denkmals beleuchteten Rico Schäfer, Oliver Rimasch und Uwe Kersten Staßfurts Innenstadt in aktuellen und historischen Ansichten.
- Teilnahme an Jubiläen des Salzlandtheaters, der Urania und der Stadtwerke.
- Zusammenarbeit mit Museum, Bergmannsverein und Verein der Rundfunk- und Fernsehfreunde.
