Erlebnisdorf trägt das Probst-Erbe in der Salzstadt weiter
Historikerverein tagt in Freizeiteinrichtung in der Hohenerxlebener Straße
Artikel aus der Volksstimme vom 27. April 2018
Die Mitglieder des Staßfurter Geschichtsvereins haben sich jetzt zu einer Sitzung im Zirkuserlebnisdorf Probst getroffen. „Regelmäßig besuchen wir Einrichtungen und Unternehmen der Stadt. Wir verbinden so die Historie Staßfurts mit der Gegenwart“, berichtet der stellvertretende Vorsitzende Rico Schäfer. Netzwerke würden entstehen, wodurch die Arbeit des Vereins profitiere – über den Austausch und ganz konkret auch über Einsichten in Chroniken und geschichtliche Daten.
Das unterstütze die Recherche der Hobbyhistoriker, so der Vizevereinschef. Dass die Familie Probst im Mittelpunkt eines Treffens stehen würde, stand bereits länger fest. Der Name ist eng mit der Stadt verbunden. Die legendäre Familie hat Staßfurt mit dem Zirkusunternehmen in die Welt getragen. Rüdiger Probst führte die Vereinsleute und gab zunächst Erläuterungen zur Geschichte des Traditionsunternehmens seit 1945 bis zur letzten Tournee 2014. Er erläuterte beim Rundgang durch das Areal in der Hohenerxlebener Straße 63 auch das jetzige Konzept und die Neuausrichtung des Unternehmens mit dem Zirkuserlebnisdorf.
Zirkusgelände in Staßfurt
Das Gelände beherbergt heute mehrere Hallen, etliche Wohnwagen der Zirkusdynastie, Fahrzeuge und Einrichtungen, die zum einen noch an das alte Unternehmen erinnern und daneben auch schon für jetzige Aufgaben umgebaut und umgerüstet wurden. Für die Geschichtsvereinsmitglieder ist es interessant, dass die Familie einen Weg gefunden hat, die Tradition ins Heute zu tragen und dabei auch den Nachwuchs über unterschiedlich pädagogisch ausgerichtete Angebote an das Thema Zirkus, aber auch an die Bedeutung für Staßfurt heranzuführen.
Großartige Zirkus-Geschichte für die ganze Familie
Rico Schäfer: „Das Zirkuserlebnisdorf bietet für Familien und Kinder eine Menge an Spiel, Spaß und Abenteuer an. Dort können Kindergeburtstage gefeiert werden, Schulprojekte mit selbstgestaltetem Zirkusprogramm sind möglich, Tiere sind dort reichlich hautnah zu erleben.“ Die Stadtgeschichtler konnten kaum glauben, dass dies alles nur von Rüdiger Probst und seiner Partnerin Christina Clasen allein bewältigt wird. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, am Wochenende hautnah beim Tigertraining und der Raubtierfütterung dabei zu sein. Beim Gang durch das eigene Zirkusmuseum werde auch jüngeren Generationen klar, wie groß und bekannt der Staßfurter Zirkus Probst einmal war, so Rico Schäfer.
Einmalige Erinnerungsstücke, Kostüme, Utensilien, Fotos, und Plakate sind dort zusammengetragen und erinnern an die Zeit der fahrenden Zirkuswagen unter Gründer Rudolf Probst und seiner Familie sowie an 70 Jahre einmalige Zirkusgeschichte.
Gedenken und Pläne
Das Treffen des Geschichtsvereins war das erste nach dem Tod des Vorsitzenden Heinz-Jürgen Czerwienski. Ihm zu Ehren legten die Anwesenden eine Gedenkminute ein. Die Hobbyhistoriker schauten sich nicht nur das Zirkuserlebnisdorf an, sondern führten auch turnusmäßig ihre Sitzung durch. „Durch den Verlust von Heinz-Jürgen Czerwienski müssen verschiedenste Dinge neu geregelt werden“, sagt Vereinsvizechef Rico Schäfer. So werde es unter anderem im Mai eine erforderliche Neuwahl des Vorstandes geben. „Die Arbeit des Vereines an sich wird fortgeführt, darin sind sich alle Mitglieder einig. Laufende Projekte bleiben bestehen. Neue werden hinzukommen“, so Rico Schäfer.
