Geschichtsverein zu Besuch im Flugzeugmuseum
Artikel aus dem Generalanzeiger vom 13. März 2019
Kürzlich begaben sich die Mitglieder des Staßfurter Geschichtsverein e.V. gemeinsam mit interessierten Freunden des Staßfurter Bergmannsvereins auf die Suche nach Leopoldshaller Luftfahrtgeschichte. Sie besuchten das Junkers-Flugzeugmuseum in Bernburg-Strenzfeld. Eigentlich war dort in der Zeit von 1935 bis 1945 ein. Fliegergeschwader der Luftwaffe stationiert. Nebenan aber produzierten die Junkers-Werke Dessau in einem Zweigwerk Flugzeugteile für die JU88, einem zweimotorigen Bomber, der dort auch endmontiert wurde.
Heute ist dort der Standort des Museums auf dem Gelände der Hochschule Anhalt. Was hat das Ganze aber mit Leopoldshall zu tun? Die Parallelen sind ganz einfach dargestellt. In Leopoldshall, damals noch Stadt und kein Ortsteil von Staßfurt, wurden ebenfalls in einem Junkers-Flugzeugzweigwerk Teile für diesen und andere Bomber produziert, genauer gesagt, die Leitwerke, Triebwerksverkleidungen und Motorvorbauten.
1934 übernahmen die Junkers-Werke Dessau die ehemalige Dampfkesselfabrik Fiedler Leopoldshall in der Industriestraße und bauten dort ein Werk auf. Sie produzierten dort bis zum Ende des zweiten Weltkrieges. Am 12. April 1945 kamen die Amerikaner und fanden ein intaktes Flugzeugwerk vor. In Strenzfeld wird auch diese Geschichte lebendig gehalten. Das Museum erzählt die Geschichte der gesamten Junkers-Werke in eindrucksvollen Bildern, Ausstellungsgegenständen, historischen Flugzeugteilen, Uniformen und noch teils funktionstüchtigen technischen Gerätschaften.
Etwa zehn Mitglieder versuchen die Geschichte der Junkers-Werke auf ehrenamtlicher Basis lebendig zu halten. Die Staßfurter Stadtgeschichtler übergaben an die Museumshelfer um Reiner Göbel eine Fotocollage, einen Gebrauchsteller des Flugzeugzweigwerkes Leopoldshall und. eine Fliegeruhr für die dortige Sammlung. Im Gegenzug schenkte Reiner Göbel dem Verein für sein Archiv eine Abhandlung zur alten Bodebrücke in Staßfurt. Die Besucher aus Staßfurt waren sehr angetan von der dort zu sehenden Ausstellung und dem Engagement der Ehrenamtlichen. Es war ein Ausflug, der sich sicher nicht nur für Geschichtsfreunde lohnt, sind sich die Staßfurter einig.
